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Montag, 23. Juli 2007

Schneetreiben von Klaus D. Bornemann

Heute ist Montag, und es regnet auch noch, dabei hatten wir gestern einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Na ja, wird die Runde mit dem Hund eben etwas kleiner ausfallen.
Heute habe ich telefoniert, mit der Druckerei wegen der Angebote und weil das Druckmuster immer noch nicht angekommen ist. Nach dem Statement für Schlesien bei Blücher nachgefragt, kein Glück gehabt, die zuständige Person ist erst am Freitag wieder da. Habe mehrfach versucht Mike anzurufen, warte immer noch auf einen Rückruf. Kommt nicht. Raoul hatte auch keine Zeit und jetzt weiß ich nocht einmal mehr, was ich ihn fragen wollte. Na, das wird mir sicher wieder einfallen.
Den Autoren für Freitag habe ich eine Mail geschickt mit dem Inhaltsverzeichnis und eine Anfrage wegen Fotos und Audiodatei.
Damit ihr noch ein wenig neugieriger auf Freitag, den 13ten werdet, veröffentliche ich einen Ausschnitt aus Schneetreiben von Klaus D. Bornemann.

Schneetreiben

...

Der alte Herr Kowalski ist jedenfalls erstaunt, den hellen freundlichen Klang der kleinen silbernen Glocke über der Eingangstür zu hören, denn selbst in der vorweihnachtlichen Zeit, wo doch jedermann auf Geschenkjagd zu sein scheint, verirrt sich kaum ein Kunde in seinen, zugegeben sehr altmodischen, Laden. Nächstes Jahr wird er das Geschäft wohl aufgeben müssen, die hohen Mieten, hier, in der nahezu besten Geschäftslage und natürlich die modernen Zeiten mit den vielen Discountern, da kann er einfach nicht mehr mithalten. Er mustert Neumann von oben bis unten. Gut geschnittener anthrazitfarbiger Mantel aus teurem Tuch, dafür hat er einen Blick, darunter fällt eine dunkelgraue Anzughose weich auf schwarze Halbschuhe, die selbst unter dem Straßenschmutz ihre 400 Euro Klasse durchscheinen lassen. Nein, denkt er resigniert, der will bestimmt nur nach einer Adresse oder dem Weg fragen.

„Hhm... hmm,“ Neumann eröffnet mit einem Räuspern.
„Kann ich ihnen helfen?“ fragt der alte grauhaarige Mann hinter dem Holztresen, auf dem in einer verglasten Vitrine ein paar Modelautos verschiedener Größen auf Kundschaft warten, er nähert sich bedächtig.
„Sie haben da so ‘ne alte ......“ Neumann macht eine kleine Pause, um das Wort wirken zu lassen, „na ja, so ‘ne alte Modelleisenbahn....“ wieder eine Unterbrechung „ die Lok, ist die zu verkaufen?“
Kowalski zögert einen Moment.
„Wissen sie..“ Neumann ist ungeduldig, wartet die Antwort nicht ab. „ .... als Kind wollte ich immer so eine Schnellzuglok der Baurreihe 03 ...“
Schweigen, man könnte eine Stecknadel fallen hören.
Kowalski wittert seine Chance auf ein einträgliches Geschäft, will den Mann aber etwas warten lassen, die Spannung erhöhen. Er lächelt. „Eigentlich will ich nur die gesamte Anlage verkaufen. Die 03 ist das Zugpferd, ohne sie ist der Rest nur noch die Hälfte wert, und wer weiß, ob ich sie dann überhaupt noch los werde.“
Neumann zuckt innerlich zusammen, er ahnt, was jetzt kommen wird und ein paar Hunderter verflüchtigen sich vor seinem geistigen Auge. Seine Stirn kräuselt sich, es ist Weihnachten, ich hab einen sehr guten Abschluss getätigt, will die Lokomotive, unbedingt und ich will nach Hause.
Nun gut ....“ grummelt er,„... ich zahle ihnen den Wert der gesamten Modellbahn, aber sie müssen den Rest behalten, ich brauche nur die 03. Ist das in Ordnung für sie?“
Kowalski grinst, grinst breit und seine Mundwinkel scheinen die unmittelbare Nähe der großen, abstehenden Ohren zu suchen.
Man ist sich nun schnell handelseinig, 250 Euro wechseln den Besitzer und Neumann hat trotz Allem das Gefühl, ein gutes Geschäft gemacht zu haben.
...

Anfang und Ende der Geschichte kann man in Freitag, der 13te nachlesen.

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