Wie wir mit basischer Ernährung den Krankheitsverlauf stoppen oder sogar umkehren und außerdem gesund bleiben können
Basische Ernährung versorgt den Menschen mit
basischen Mineralstoffen sowie mit allen Nähr- und Vitalstoffen, die der
Körper benötigt, um in sein gesundes Gleichgewicht zu gelangen.
Gleichzeitig verschont die basische Ernährung den Menschen mit all jenen
sauren Stoffwechselrückständen, die durch die übliche Ernährungsweise
im Körper entstehen. Auf diese Weise wird der Säure-Basen-Haushalt
ausgeglichen, sodass in allen Körperbereichen wieder der richtige und
gesunde pH-Wert entstehen kann.
Der pH-Wert gibt an, wie basisch oder wie sauer
wir sind (die Mess-Skala reicht von 1 bis 14, wobei alle Werte unter 7
sauer und alle Werte über 7 basisch sind, 7 gilt als neutral).
Verschiedene Körperbereiche haben verschiedene pH-Werte. Beim gesunden
Menschen sollte der pH-Wert im Dickdarm beispielsweise leicht sauer
sein, derjenige vom Urin (den sie leicht selbst messen können) leicht
sauer bis neutral, derjenige im Blut und im Gewebe aber leicht basisch.
Blut sollte sogar einen ziemlich genauen
pH-Wert von 7,365 aufweisen. Der Körper muss diesen Wert stabil halten.
Genauso wie er die Körpertemperatur recht konstant bei 37 Grad hält, um
gesund zu bleiben, so muss er auch stets den pH-Wert regulieren und das
Säure-Basen-Gleichgewicht halten. Schafft er das nicht und der pH-Wert
des Blutes verschiebt sich trotz aller Bemühungen des Organismus in den
sauren Bereich (= Übersäuerung), dann erscheinen die ersten Zipperlein –
Zeichen dafür, dass sich der Körper langsam aber sicher dem Verfall
nähert. Denn Übersäuerung ist nur in einem Zustand natürlich – nämlich
dann, wenn Sie eine Leiche sind.
Jede Mahlzeit, die Sie essen, wird in Ihrem
Körper fein säuberlich zerlegt. Brauchbares wird verwendet,
Unbrauchbares fliegt raus. Das nennt man Stoffwechsel. Nehmen wir einmal
an, Sie essen ein Butterbrot mit Wurst oder Käse, ein sehr gutes
Beispiel für eine ausgesprochen säurebildende Mahlzeit.
Sie besteht in der Hauptsache aus Mehl, Käse, Wurst und Butter.
Dazu kommt eine stattliche Anzahl künstlicher Zusätze wie
Geschmacksverstärker, Stabilisatoren, Konservierungsmittel,
Säureregulatoren usw. Alle diese Zutaten sind extrem säurebildend. Das
heißt: Bei deren Verdauung entstehen im Körper eine Menge Säuren. Leider
können Säuren nicht so einfach wieder ausgeschieden werden. Sie müssen
erst neutralisiert werden.
Das geschieht mit Hilfe von Mineralstoffen wie
Calcium, Kalium und Magnesium. Calcium und Magnesium sind mit die
wichtigsten Mineralstoffe, die unser Organismus tagtäglich für eine
Vielzahl von lebenswichtigen Aufgaben benötigt. Und Sie? Sie opfern eine
riesige Menge dieser wertvollen Mineralstoffe für die Verdauung eines
Butterbrotes!
Im Grunde wäre das ja nicht schlimm, wenn
entweder das Butterbrot eine Ausnahme darstellte oder Mineralstoffe in
unbegrenzter Anzahl vorhanden wären. Doch ist leider meistens weder das
eine noch das andere der Fall. Mahlzeiten (und Getränke), die ähnlich
säurebildend sind wie ein Butterbrot werden täglich nicht nur einmal,
sondern mehrmals gegessen und getrunken. Und Mineralstoffe sind in einem
modern ernährten Körper Mangelware.
Die Folge ist eine überwältigende Säureflut im
Organismus. Große Mengen Mineralstoffe werden benötigt, um all die
eintreffenden Säuren zu neutralisieren. Der Körper versucht verzweifelt,
sein Säure-Basen-Gleichgewicht zu halten.
Mit Wurstbrot & Co(1) treffen nicht
annähernd so viele Mineralstoffe ein, wie er für die Neutralisierung der
entstehenden Säuren bräuchte. Woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Und so muss der Körper mit sich selbst Raubbau
treiben. Er muss seine eigenen Mineralstoffdepots plündern. Aus den
Knochen holt er sich Mineralien. Oder aus den Zähnen. Aus dem Haarboden,
aus den Blutgefäßen oder aus den Organen. Damit riskiert er langfristig
schwere Schäden (Karies, Krampfadern, Haarausfall, Osteoporose,
brüchige Fingernägel, Bandscheibenleiden, Arteriosklerose usw.). Doch
bleibt ihm nichts anderes übrig, um sich kurzfristig am Leben zu halten.
Denn das Blut muss basisch bleiben, koste es, was es wolle -
andernfalls folgt der baldige Tod.
Gleichzeitig werden so viele Fettzellen wie
möglich angelegt. Fett schützt die lebenswichtigen Organe vor den
gefährlichen Säuren. Sie sind also nicht dick, sondern übersäuert! Und
solange Sie übersäuert sind, bleibt dauerhafte Gewichtsabnahme ein
unerfüllter Wunschtraum. In diesem Zustand wäre eine Diät nicht nur
nutzlos, sondern dumm. Sie würden Ihren Organen den Wächter nehmen und
sie den ätzenden Säuren aussetzen. Mit einer basischen Ernährung purzeln
die Kilos übrigens automatisch.
Wenn die Säuren dann glücklich neutralisiert
sind (man nennt sie jetzt auch Schlacken), müssten sie eigentlich
ausgeschieden werden – über die Nieren, die Haut, den Darm oder die
Gebärmutter (mit der monatlichen Blutung). Das gelingt aber aufgrund der
großen Säurenmenge der üblichen Ernährungsweise nicht mehr.
Die Ausscheidungsorgane sind überlastet und die
Schlacken werden im Körper eingelagert. Wenn sich irgendwann die
Gelegenheit ergibt, wie z. B. während einer Entschlackungskur oder bei
einer dauerhaften Ernährungsumstellung, können die Schlacken nach und
nach ausgeschieden werden.
Vorerst aber bleiben sie im Körper. Dort
richten sie Verheerendes an. Hier eine kleine Auswahl: Sie verstopfen
Blutgefäße (Arteriosklerose) und führen zu Bluthochdruck mit all seinen
Folgen. Sie lagern sich in die feinen Gefäße der Augennetzhaut und
führen dazu, dass Sie eine immer stärkere Brille brauchen. Sie nisten
sich im Haarboden ein und lassen Ihre Haare ausfallen. Sie bilden
Nieren-, Gallen- und Blasensteine. Sie blockieren Gelenke und lassen
diese teuflisch schmerzen (Arthritis, Arthrose, Gicht und Rheuma). Sie
setzen sich zwischen die Zellen der Haut. Das macht alt, faltig und
lässt Altersflecken und Cellulite entstehen.
Wenn Sie übersäuert sind, ist es, als riefen
Sie all die „bösen“ Mikroorganismen mit dem Megaphon und lockten Sie
regelrecht in Ihren Körper. Die kleinen Gestalten sind nicht die
Übeltäter. Sie selbst sind das! Denn nirgends fühlen sich Bakterien,
Viren, Pilze und andere schädliche Mikroorganismen so wohl wie in einem
sauren Milieu.
Also werden Sie häufig erkältet sein, an
grippalen Infekten und Entzündungen der Nasennebenhöhlen leiden. Sie
werden außerdem Hautausschläge, Allergien und Kopfschmerzen haben. Pilze
wie Candida albicans werden Ihnen Blähungen, Scheideninfektionen,
Müdigkeit, Heißhunger auf Süßigkeiten, übermäßigen Appetit und niedrigen
Blutzuckerspiegel bescheren.
Wenn Sie übersäuert sind, kann Ihr Immunsystem
nur noch mit halber Kraft arbeiten. Krankheiten jeglicher Art –
Infektionskrankheiten, chronische Krankheiten, Zivilisationskrankheiten –
sind dann überhaupt kein Wunder mehr, sondern völlig normal. Denn
dauerhafte Gesundheit kann nur in einem Körper mit leicht basischem Blut
bestehen.
Basische Ernährung schafft im Körper ein
Milieu, in dem sich nur solche Mikroorganismen wohl fühlen, die für
unsere Gesundheit vorteilhaft sind und in dem schädliche Bakterien und
Pilze zugrunde gehen. Basische Ernährung macht fit, jung, schlank und
schön. Sie verhindert chronische Erkrankungen und beugt außerdem den
typischen Zivilisationskrankheiten sowie Alterserscheinungen vor.
Die Grundregeln für eine basische Ernährung
Grundnahrungsmittel sind künftig Gemüse und
Salate, insbesondere grünes Blattgemüse, am besten roh verzehrt,
andernfalls nur kurz erhitzt.
Quinoa und Hirse ersetzen Getreideprodukte wie Pasta und Reis.
Früchte statt Zucker. Aber auch bei Früchten gilt: Je süßer sie
sind, desto mehr Säuren entstehen bei ihrer Verdauung. Also in Maßen und
immer nur auf den leeren Magen, nie als Dessert.
Nüsse und Samen (Leinsaat, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, etc.)
ersetzen Fleisch, Fisch, Wurst und Milchprodukte (bitte Nüsse und Samen
vor dem Verzehr ankeimen lassen – aus Nüssen und Samen lassen sich
milchähnliche Getränke, Nuss-Käse, auch Sauercremes und Joghurt
herstellen).
Frisch gepresster Zitronensaft ersetzt Essig.
Für die Zubereitung gilt: Bei der Verdauung von erhitzten
Speisen entstehen grundsätzlich eher Säuren. Dieselbe Speise roh
verzehrt wird oft basisch verstoffwechselt, z. B. Tomaten: frische
Tomaten sind basisch, gekochte Tomatengerichte wie Tomatensoße aber sind
außerordentlich sauer.
Reines kohlensäurefreies Quellwasser ersetzt Säfte aller Art und kohlensäurehaltige Getränke.
Süßigkeiten, Kaffee, Kakao, Alkohol, Zigaretten,
Lebensmittelzusätze wie z. B. Konservierungsstoffe, Farbstoffe etc. und
Medikamente aller Art meiden. Sie lassen im Körper Säuren entstehen.
(1) Damit ist allgemeint die
heute übliche Ernährungsweise mit Kaffee, Toast und Marmelade oder Eier
mit Speck zum Frühstück, Teigwaren und Fleisch zum Mittagessen und Brot
mit Wurst oder Käse zum Abendbrot gemeint. Dazu eine Menge
kohlensäurehaltiger Getränke und zwischendurch zuckerreiches Naschwerk.
Studien über die Vorteile einer basischen Ernährung:
Gerry K. Schwalfenberg "The
Alkaline Diet: Is There Evidence That an Alkaline pH Diet Benefits
Health?" J Environ Public Health. 2012; 2012: 727630. Published online
2011 October 12. doi: 10.1155/2012/727630 (Die Basische Ernährung: Gibt
es Anzeichen dafür, dass die Ernährung mit basichem pH der Gesundheit
dient?) [Quelle als PDF]
Adeva MM, Souto G. "Diet-induced metabolic acidosis." Clin Nutr. 2011
Aug;30(4):416-21. doi: 10.1016/j.clnu.2011.03.008. (Ernährungsbedingte
metabolische Azidose.) [Quelle als PDF]
E.W. Kun, A.W. Yu "ELECTROLYTES | Acid–Base Balance" in Encyclopedia
of Food Sciences and Nutrition (Second Edition) 2003, ISBN:
978-0-12-227055-0, Pages 2048–2055 (ELEKTROLYTE |
Säure-Basen-Gleichgewicht) [Quelle als PDF]
Frassetto L et al., "Diet, evolution and aging--the pathophysiologic
effects of the post-agricultural inversion of the potassium-to-sodium
and base-to-chloride ratios in the human diet." Eur J Nutr. 2001
Oct;40(5):200-13. (Ernährung, Evolution und Alterung - die
pathophysiologischen Wirkungen der post-landwirtschaftlichen Umkehrung
der Kalium-zu-Natrium- und Basen-zu-Chlorid-Verhältnisse in der
menschlichen Ernährung.) [Quelle: Zentrum der Gesundheit)