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Freitag, 21. Oktober 2011

Mehr über die Hexe von Gerresheim


„Die Hexe von Gerresheim von Stephan Peters

Beschaulich und ruhig döst einer der ältesten Stadtteile von Düsseldorf vor sich einher. Gerresheim ist weit über 1100 Jahre alt, und die Bewohner haben mit der Hektik ihrer Großstadt nichts gemein. Hier gibt es Seen, Flüsse und Äcker, und das Bergische Land umschließt die Idylle wie die Mutter ihr Kind. Keiner weiß etwas, und niemand ist für irgend etwas zuständig. Inmitten des Ortsteils steht die Basilika Sankt Margareta, die von putzigen Fachwerkhäusern umgeben ist. Trotzdem wurde ausgerechnet hier eine der letzten Hexen im 17. Jahrhundert verbrannt.
Doch es scheint, als wäre die Hexe wiedergeboren, denn an einem frostkalten Morgen in der vorweihnachtlichen Zeit, legt ein schwarzes Schiff am Hafen an! Darauf steht eine schöne, aber dämonische Frau namens Katja von Stahl, die sich aus noch unbekannten Gründen an den Männern von Gerresheim rächen will! Die Frau ist groß, schlank und ihre langen, schwarzen Haare umwehen ihr slawisches Gesicht. Sie bewohnt „Das Haus zur letzten Laterne“, unweit des alten Gerresheimer Bahnhofs. Die Gasse ist mit Unkraut bedeckt, und schon lange haben die Bewohner einen großen Bogen um das unheimliche Gemäuer gemacht.
Und seit der Ankunft der „Hexe“, werden Männer bestialisch ermordet. Aber warum? Es gibt keinerlei Querverbindungen, sie mordet anscheinend ohne Konzept. Und WIE mordet sie? Katja legt ihren Opfern eine eiserne Maske, die innen mit Dornen bestückt ist, über das Gesicht und schlägt anschließend mit einem riesigen Hammer darauf!
Gottlob gibt es Pater Martin von Sankt Margareta, ein mystischer Geistlicher, der verblüffende Ähnlichkeit mit Donald Sutherland hat. Er liebt die Meditation genau so, wie ein paar ordentliche Gläser Altbier und legt sich gerne mit der Doomesday-Gang an, die Rocker sind. Die Gang ihrerseits bekriegt sich gerne mit dem Kirchenchor „You nerver walk alone“, aber man kann auch nicht ohne einander auskommen und hilft sich gerne gegenseitig im Ernstfall.
So nimmt unser Geistlicher den Kampf gegen Frau von Stahl auf, zusammen mit dem Dorfsherriff Uwe Stiefel, der seine Freundin Vera Fisch gerne betrügt. Uwe hat ein Faktotum namens „Spooky“, der dürr und loosermäßig ist und immer von seiner Über-Mutter gegängelt wird, die ihm alle Frauen ausredet. So ist Spooky gezwungen, sich mit den Damen vom Rotlichtmilieu anzufreunden, was zu üblen Verwirrungen führt.
Weitere Hauptpersonen sind der Pianist und Frauenheld Dennis Aschmann und seine Braut Clawdia. Beide hatten ein Alkoholproblem und es wird geschildert, wie sich die zwei – Dank der Hilfe von Pater Martin,  davon befreien. Aber auch Clawdia wird später Opfer von Barbara von Stahl! Somit hängt ein böser Schatten über der Adventszeit in Gerresheim.
Dann gibt es noch „Dr. Wu“, einen chinesischen Arzt, zu dem die gut betuchten Ladies von Gerresheim in die Praxis gehen. Dr. Wu ist indes eher ein Scharlatan und behandelt seine Patientinnen mit esoterischen Gemeinplätzen, die alle noch viel kränker machen. Trotzdem –oder gerade deshalb! – steht er bei den Damen hoch im Kurs! Er trägt einen chinesischen Morgenrock von Rudis Resterampe, empfiehlt seinen Damen Enthaltsamkeit, währenddessen er heimlich qualmt und wie ein Bierkutscher säuft.
Und außerhalb des Dörfchens leben „Lord Marchmain“ und Regierungsdirektor a.D. Berthold Bückmann. Der erstere ist ein alter, fragwürdiger Engländer, eher Hochstapler denn ein Lord, der sich gerne mit dem behäbigen Freund Bückmann verbal anlegt. Sie dozieren klug über Themen, von denen sie auch rein gar nichts verstehen. Beide werden von Silk, dem Butler bedient, ein bedauernswertes Subjekt, von dem es heißt, er sei bereits vor drei Jahren gestorben, ohne es zu wissen. Die Villa, in der sie hausen, ist ganz entsetzlich herunter gekommen, denn beide sind pleite und verdienen sich als Gigolos auf dem Ball der einsamen Herzen ein Zubrot.
Aber nachdem sich die Leichen in Gerresheim nur so häufen, tritt eine seltsame Person auf, die ein Tagebuch führt und der „Hexe“ langsam auf die Schliche kommt! Diese „Unbekannte“ kommt aber in den meisten Szenen vor, und erst ganz zum Schluss wird ihr Inkognito gelüftet.
Ja, und ob zum Ende alle Fragen geklärt werden, das können Sie in dem spannenden Krimi von Szephan Peters lesen.
Am 13. November ist er zu Gast im "Bogarts" in Gerresheim (Im Poth 2) um 17 Uhr. Eintritt 5 Euro.




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