Erkrath
Ghob-Shop in Hochdahl
VON JÜRGEN FISCHERErkrath (RP) Der Erkrather Schweitzerhaus Verlag bringt Werke unbekannter Autoren heraus. Die Globalhall of Books soll Bücher kleiner Verlage an den Leser bringen. Am Sonntag ist Tag der offenen Tür.
Mit einem neuen Vertriebsweg, der Globalhall of Books (Ghob), will die Erkratherin Karin Schweitzer kleinen Verlagen und Autoren eine Zukunft eröffnen. Im Internet ging die Eigentümerin des Januar 2007 als GmbH gegründeten Schweitzerhaus Verlag zu Jahresbeginn online. In dem ersten realen Shop können Lesenratten ab Sonntag stöbern und in Büchern schmökern, die in Buchläden meistens keinen Platz finden.
Die Idee der Erkratherin, die ihr Verlagshaus gerade in einem ehemaligen Industriebau an der Hochdahler Straße 173 im Hochdahler Gewerbegebiet eingerichtet hat, kommt bei Autoren und kleinen Verlagen gut an. Täglich packt sie frisch eingetroffene Kartons mit Büchern aus und füllt ihre Regale.
Spielzeug und Literatur
54 deutschsprachige Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz schicken von ihnen herausgebrachte Bücher. 40 hat Schweitzer bereits selbst verlegt, und sie entwickelt immer neue Projekte. Sieben Veröffentlichungen plant sie allein für dieses Jahr. Fantasy-Romane, Action, Märchen, Kinderbücher und Kurzgeschichten hat die Erkratherin im Programm. In einer Ecke ihres realen Shops hat sie eine Kiste mit Spielzeug stehen, damit Mütter in Ruhe schmöckern und stöbern können.
Einer ihrer Autoren ist Klaus D. Bornemann. Bei dem Berliner Verlag Kaminski hat er die Romane „Der Raum war in blaues Licht getaucht“ (2005) und „Hitzestau“ (2007) herausgegeben. Jetzt ist er zu dem kleinen, neuen Erkrather Verlag gestoßen. Bornemann: „Bevor man sich an einem Großverlag wendet, gehe ich lieber zu kleinen, bei denen man meine Manuskripte auch liest.“ Und Mansuskipte lesen muss Karin Schweitzer derzeit reichlich – zuerst Exposes, und wenn ihr die gefallen, die vollständigen Werke.
Werden die Autoren verlegt, dann erscheinen ihre Bücher meistens in einer Auflage von 1000 Stück. 100 Exemplare müssen sie selbst kaufen. Sie bekommen die Bücher mit 30 Prozent Nachlass. Beim Weiterverkauf können sie verdienen. „Die Autoren sollen sich einbringen“, sagt Schweitzer. „Sie sollen auch einen Teil des Risikos tragen.
Zu diesen Autoren zählt auch der Europa- und Unesco-Literatur-Preisträger RigoDenu-Akasha mit seinem neuen Buch „Hitlerjunge Callenberg: Im Schatten der Wahrheit“. Andere sind weniger bekannt. Etwa die Autoren eines Kurzgeschichten-Wettbewerbs, zu dem der Schweitzerhaus Verlag über das Internet aufgerufen hat. Es kamen so viele Manuskripte, dass gar nicht alle gedruckt werden können.
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